Dienstag, 8. November 2011

Costa Rica: 5. Monteverde

Die Fahrt von Fortuna nach Monteverde war eine wackelige Angelegenheit, da die letzten 40 Kilometer den Berg hinauf nicht mehr asphaltiert sind. Die von Steinen übersähte Straße und die Schlaglöcher quälten sowohl die Insassen als auch die Stossdämpfer des Autos.
Dennoch sind wir gut angekommen und wurden mit strahlend blauem Himmel belohnt und das sollte auch die nächsten Tage so bleiben.




In dem kleinen Bergdorf wohnt eine Österreicherin, die ich zwar schon sehr lange nicht mehr gesehen habe, aber noch von früheren Zeiten kenne.
Sie und ihre Ehemann haben uns sehr nett empfangen und uns stets mit unglaublich wertvolle Tips und Infos zukommen lassen. Ausserdem hatten wir dadurch die Möglichkeit viele unserer Fragen von absoluten Costa Rica Profis beantworten zu lassen.






Warum hier überall zusammengeknotete Schuhe an den Stromleitungen hängen konnten sie uns aber auch nicht erklären... *haha*


Nach unserer Ankunft in Monteverde am 2.11.2011 waren wir noch mit J., der in Costa Rica aufgewachsen ist, in einem versteckt gelegenen Restaurant essen, das hauptsächlich von Einheimischen aufgesucht wird - wir haben dort unglaublich gut gespeist! (Huhn mit Passionsfruchtsauce und ein Steak mit Pilzsauce) WAHNSINN!


Die erste Nacht verbrachten wir in J.´s Hostel und übersiedelten dann in ein kleines Häuschen mit eigenem Garten. Ein perfekter Ort zum Entspannen und relaxen.
Hin und wieder besucht uns sogar ein Tucan und viele andere Tiere im Garten! 
Am 3.11.2011 starteten wir dann voll mit dem Monteverde-Action-Programm.





  • 1.) Extremo Canopy - Zip Line

Über Wälder, Wiesen, Bäche und Täler gespannte Drahtseile ermöglichen es einem, mit teilweise sehr hohen Geschwindigkeiten von einer Plattform zur nächsten dahinzugleiten. Man trägt einen Körpergurt an dem ein kurzes Seil mit 2 Metallrollen befestigt ist, mit deren Hilfe man dann die Drahtseile entlangrollt.
Also besser beschreiben kann ich das jetzt aber wirklich nicht mehr! ;)
Deshalb lieber ein Foto...







13 Seile mit unterschiedlicher Länge und Höhe donnerten wir entlang. Tolles Gefühl und man wird echt fast ein wenig süchtig danach...
Besonderes Highlight war das 1 Kilometer lange Seil über einen tiefe Schlucht hinweg. Noch dazu wurde man dafür am Rücken an den Draht gehängt. Man flog also  im Superman-Style über den Abgrund hinweg. Es war echt als könnte man fliegen!


Nach diesem Adrenalinkick waren wir noch mit S. und J. Abendessen. Während wir auf unser Essen warteten, kam ein Kellner und er bat uns ihm zu folgen. Es stellte sich heraus, dass in einem Baum nahe dem Restaurant ein Faultier in den Ästen hängt. So verbrachten wir die Zeit bis zum Essen damit, das regungslose Wollkneul am Baum zu beobachten.

  • 2.) Hummingbird-Garden, Cheese-Factory, Butterfly-Garden, Nightwalk
Auch der 2. Tag war voller Outdoor-Aktivitäten zugepflastert, da sich das Wetter ja wiedermal von seiner schönsten Seite zeigte! (es ist ja eigentlich noch Regenzeit und  somit alles andere als selbstverständlich!)
S. begleitete uns am Vormittag zum Hummingbird Garden. Dort kann man Kolibris aus nächster Nähe beobachten. Die Vögel brummten wie kleine Helikopter an uns lautstark an den Köpfen vorbei. Ihr Flugstil ist wirklich einzigartig und sie schaffen pro Sekunde rund 50 Flügelschläge.






Anschließend besuchten wir noch kurz die Monteverde Cheese-Factory und gönnten uns dort einen Joghurtdrink. Von der Produktion haben wir leider nicht wirklich viel gesehen, da die Geräte gerade gereinigt wurden.
Zum Glück war. S. dabei. Sie hat uns mit wissenswertem rund um Monteverde/Costa Rica versorgt.








Von der Cheese-Factory sind wir direkt weiter zum Butterflygarden gefahren. Dort konnten wir spanndene Insekten und Schmetterlinge bestaunen und dann sogar frisch geschlüpfte Schmetterlinge freilassen. 


Am Abend starteten wir bei Anbruch der Dunkelheit zu einem Nightwalk durch die Wälder von Monteverde.
Man erlebt den Wald auf eine ganz andere Weise, Geräusche werden viel intensiver wahrgenommen und die Sicht ist auf einen kleinen Spot der Stirnlampen beschränkt. J., der uns als Tourguide bei der Wanderung begleitete, spürte selbst bei Dunkelheit Tiere auf. Schlafende Vögel, Spinnen, Käfer und sogar die gut getarnten "walking sticks", die wie kleine Äste aussehen. 


Zum Abschluss der Wanderung waren wir noch bei einem uralten, hohlen Baum an dessen Innenseite man aufgrund seiner merkwürdigen Struktur hochklettern kann.
Spannende Wanderung kann ich nur sagen!





  • 3. Santa Elena Reserve, Sonnenuntergang
Der Vormittag begann mit einer ca. 4-stündigen Wanderung durch das Santa Elena Reserve. Dieser so genannte "Cloud Forest" liegt so hoch (ca 1700m Seehöhe), dass der Hügel auf dem der Wald liegt meist in Wolken gehüllt ist. Die Baumstämmen und Ästen sind vo einer Moosschicht überzogen und lassen den Wald dadurch viel weicher und (noch!) grüner erscheinen.


Nach der doch recht anstrengenden Wanderung haben wir den Tag ruhiger ausklingen lassen und haben uns noch den Sonnenuntergang gemeinsam mit S. und J. angesehen.
Von hier oben kann man bis zum Meer hinuntersehen, was ich im ersten Moment garnicht glauben konnte. Immerhin sind wir hier auf ca. 1400 Metern Seehöhe und man kann den Pazifik im Golf von Nicoya sehen. Einfach traumhaft!
Danach gings noch auf ein Getränk in die Bar "Amigos"







  • 4.) einfach nur Sonntag... und El Trapiche Tour
Den letzten Tag in Monteverde verbrachten wir zum größten Teil im Haus und tankten etwas Energie nach den anstrengenden Tagen.
Am Nachmittag nahmen wir an der El Trapiche Tour teil.







In einem kleinen Familienbetrieb konnten wir sehen, wie der Kaffee von der Pflanze in die Tasse kommt. Wir wanderten zuerst durch die Kaffeeplantagen und sahen dann die einzelnen Schritte, die die Kaffeebohne durchläuft.


Zwischendurch eine kleine Fahrt auf dem Ochsenkarren.


Ausserdem haben wir noch bei der Zuckerrohr Verarbeitung zugesehen und durften abschließend selber "Candy" herstellen. Leider wurde unser Brei hart bevor wir es formen konnten. Trotzdem hats gut geschmeckt...


Zum Schluss gabs dann noch eine Kaffejause, wo wir einige der Produkte verkosten durften über die wir zuvor gesprochen hatten.


Die Tour war wirklich sehr lehrreich und interessant - immerhin exportiert Costa Rica sehr viel Kaffee der sicher auch hin und wieder in unseren heißgeliebten Kaffeemaschinen landet!



Heute haben wir Monteverde verlassen und sind Richtung Süden weitergefahren. Uns ist es ehrlich gesagt nicht leicht gefallen das kleine Bergdorf zu verlassen.
So wie auch damals in Indien (im Bergdorf Kodaikanal) haben wir unser Hotel immer wieder verlängert, da wir uns irgendwie total wohl gefühlt haben.
In Monteverde hatten wir ja noch dazu totales Glück mit dem Wetter, da es die 3 Wochen vor unserer Anreise nonstop geregnet hatte!

Wie auch immer - wir haben unser kleines Häuschen und den Garten hinter uns gelassen und tauschen kühle Höhen- gegen heisse Pazifikluft.

Die nächsten Tage verbringen wir in Quepos nahe dem Nationalpark "Manuel Antonio" an der Westküste von Costa Rica.

Und da unser Costa Rica Urlaub leider bald dem Ende zugeht (ja, ich muss mich mental schon ein wenig darauf vorbereiten...) heisst es ab jetzt:

VAMOS A LA PLAYA! 

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