Dienstag, 9. April 2013

ATW 1.) Indien - Agra

Auch die Strecke von Jaipur nach Agra legte ich mit dem Zug zurück.
Diesmal hatte ich aber ein Ticket in der niedrigsten Klasse, was sich deutlich bemerkbar machte.
Der Waggon in dem ich saß war teilweise maßlos überfüllt - das hielt die Leute aber nicht vom Zusteigen ab.

Ich kam trotz eher mühsamer Zugfahrt abends in Agra an, habe wiedermal mit den Rikshawfahrern um den Fahrpreis gestritten und kam dann ziemlich erschöpft im Hotel an.
Und an diesem Hotel konnte ich leider nicht viel positives/schönes finden... außer das ich nur 2 Nächte dort verbringen musste! Aber lassen wir das Thema lieber.

Agra ist ja auch nicht bekannt für seine 1A hygienischen Hotels, sondern für das Taj Mahal.
1000 mal hat man dieses Bauwerk schon auf Fotos und in Filmen gesehen, aber wenn man dann tatsächlich davor steht, ist es schon wirklich verdammt imposant!
Die gepflegte Gartenanlage, die vielen Tore und Eingänge die große Kuppel und die vielen Minarette rundherum. Das ganze noch bei strahlend blauem Himmel und die Kulisse ist perfekt.













Ich verbrachte eigentlich den ganzen Tag damit die Tickets zu besorgen und den Taj Mahal zu besichtigen. Die Atmosphäre dort war einfach sehr speziell. 
Nur meine Fußsohlen mussten wiedermal einiges aushalten. Der Bereich rund um die Grabstätte darf nicht mit Schuhen betreten werden. Somit muss man die meisten Wege auf den extrem aufgeheizten Steinplatten bezwingen. Und das in einer Reihe von extrem langsam-gehenden Indern.

Und trotzdem: Immer noch besser als das Hotel!

Am Abend kam dann wiedermal das Thema "Zugticket" auf mich zu. Und wiedermal hab ich mit dem Kauf bis zum letzen Augenblick gewartet. Für die zeitlich günstigen Züge gab es dann keine Tickets mehr...
Und wiedermal wie durch Zufall traf ich auf den Retter in der Not "Pradeep", der in der Nähe meines Hotel eine Art Reisebüro betreibt. Er erledigte den Kauf per Telefon, was mir sehr altmodisch und seltsam vorkam, aber er stellte sich als überaus kompetenter Travel-Agent heraus.
Nach einiger Zeit war das Ticket aber völlig Nebensache und er erzählte mir von seiner Zeit in München. Er hat dort in den 70er Jahren gearbeitet, fuhr mit dem Auto von Indien nach Deutschland.
Dann zog es ihn nach Chicago, Kalifornien und Colorado. Seine Gangster-Geschichten aus Chicago wirkten wie ein schlechter Actionfilm und ich kam aus dem Staunen kaum heraus. Und hätten uns die Moskitos nicht komplett zerstochen, wären wir wohl noch viel viel länger auf der Straße gesessen und hätten Geschichten ausgetauscht.

Und auch hier sieht man wiedermal sehr deutlich.
Bauwerke hin oder her - ein interessantes Gespräch, andere Blickwinkel und Ansichten, Erlebnisse und Geschichten aus erster Hand in einem fremden Land, können einem Taj Mahal auch locker das Wasser reichen!



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